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Chinese Intelligence

Mipix U., Hanksang und Chainlong - alle drei Chinesen sind vom indischen SSB verhaftet worden. Sie sollen Spione sein. Die Entwicklungen in Indien und China, was Spionage angeht, sind interessant. Das ist sozusagen ein Labor für chinesische Spionage, in dem Indien an der besten Abwehrstrategie experimentiert. Daraus lassen sich auch Schlüsse für Europa ziehen. Ich denke da an bestimmte grosse chinesische Firmen, die auch in Deutschland eine Niederlassung haben - und in Indien. Solche Firmen können unter Umständen als Basen betrachtet werden, von denen aus operiert wird. Das sind ganz spannende Methoden, allerdings alles recht nebulös. "The rules [in China] are not always transparent", so stand es kürzlich im von mir immer wieder gerne zitierten Economist. Und diese Intransparenz setzt sich im Gespräch mit chinesischen Funktionsträgern fort, das ist zumindest mein bescheidener Eindruck. Das zu verstehen, betrachte ich als eine komplexe Aufgabe, die mindestens von einem Verstän

Iran und seine Wissenschaftler

Interessant sind Organisationen, die geheimdienstliche Aufgaben wahrnehmen, aber nach außen zunächst nicht so auftreten. So gibt es im Iran alle möglichen Vereinigungen, Gruppen, Organisationen usw., die aber fest in ein Netzwerk von Sicherheits- und Geheimdienstbürokratie eingebunden sind. Da gibt es z. B. die National Elites Foundation, die sich quasi der Förderung und Begleitung des wissenschaftlichen Nachwuchses verschrieben hat. Angesichts der diversen Anschläge auf Nuklearwissenschaftler im Iran hat man sich dort nun überlegt, eine spezielle Truppe aufzustellen, die dem Schutz dieser Schlüsselfiguren dienen soll. Sagt jedenfalls Nasrin Soltankhah... Ich finde das spannend. Der Iran hat seit nicht allzu langer Zeit ohnehin einen sehr großen Geheimdienst aufgebaut, der speziell um den Nuklearkomplex herum gruppiert ist und sich nur damit befasst. Und nun gibt es diese... vielleicht kann man es Spezialeinheit nennen, die sicher in Abstimmung mit dem genannten Geheimdienst arbeite

Renault und die bösen Chinesen

Selbst die Kuwait News Agency erwähnt heute einen gewissen Herrn Alexander Eisvogel aus Köln, der jetzt doch noch mal energisch im Interview auf die Gefahren hingewiesen haben will, die deutschen Geschäftsleuten u.a. in China drohen * gähn * Sind das wirklich neue Erkenntnisse? Sind diese Warnungen notwendig und wer ab dem gehobenen Management aufwärts bekommt darüber noch Herzklopfen? Statt öder Warnungen wäre es zunächst besser, den in Sachen Spionageabwehr langweiligen und inhaltlich teilweise falschen oder veralteten Jahresbericht des Bundesamt für Verfassungsschutz einer gründlichen Frischzellenkur zu unterziehen, meinetwegen flankiert von tagesaktuellen und anspruchsvollen Tipps, Hinweisen und Analysen auf der Website. Aber das werde ich auch dieses Jahr nicht erleben. Ein eklatanter Mangel ist die klassische Fokussierung auf die alten, bekannten Risiken, wie sie die deutschen Behörden im Kalten Krieg erfahren haben. Das heisst im Umkehrschluss: Dringend notwendig wäre eine Sens

Der chinesische Geheimdienst...

.... interessiert mich ebenso wie diverse weitere asiatische Geheimdienste. Insofern sauge ich begierig alles auf, was ich dazu finden oder beobachten kann oder zu beobachten glaube. Ich bin mir auch nicht zu schade, gewisse Objekte näher zu betrachten. Irgendwann wird mal halt zum Freak, so ist das * lach * Das große Problem bleibt aber: Was ist daran wahr und was ist pure Einbildung?? Ist es von Bedeutung, wenn ich einen bestimmten Händler für chinesische Kunst häufig in einem bestimmten Restaurant mit – nun ja: Chinesen sehe? Ist es falsch, wenn ich gleich an die Verwicklungen von Geheimdiensten in den internationalen Kunsthandel denke? Und was ist mit dem chinesischen Elektroladen, vor dem eine chinesische Diplomatenschüssel steht (ich bin dort vorbei getigert, nachdem ich die Visitenkarte des Ladens in einem chinesischen Restaurant gefunden hatte)? Und was treiben Chinesen und Leute aus Libyen unter einem Dach? Habe ich Chinesen auf dem nächtlichen, ostigen Parkplatz hinter der

Lost and found

Black Operations, „nasse Angelegenheiten“ usw. sind in jeder Hinsicht besonders spannend. Es ist allerdings schwierig, in diesem Bereich zu recherchieren. Etwaige Zeugen sind entweder verschwunden, tot oder wollen nicht reden. Man ist also beschäftigt mit viel Frickelarbeit und Gesuche. Kann aber Spass machen. Findet ein name dropping statt, dann ist es heikel, diese Namen ohne weiteres zu verwenden. Das bedeutet: Intensives Gegenchecken und Prüfen auf Plausibilität hin. Manche Namen werden nur in Teilen wiedergegeben oder gleich falsch geschrieben. Es besteht die Gefahr, dass man nur das Fragment eines Namens verwertet oder aber dem kompletten Namen aus Unkenntnis noch einen weiteren hinzudichtet. Beispiel: Lo Ping, ein Doppelagent, der sowohl für den taiwanesischen als auch den chinesischen Geheimdienst gearbeitet hat und seit ein paar Tagen eingebuchtet worden ist. Allerdings hat er für drei Jahre Zulieferung an die Chinesen nur ca. 40.000 US $ bekommen – das ist nicht besonders vie

HIROS und der BND

Seltsam: Warum wird gerade jetzt so getan, als wären HIROS, die Rolle des BND usw. so neu und unbekannt? Irgendwie kam mir das Kürzel HIROS bekannt vor. Ich fand dazu nicht nur auf meiner Platte, sondern auch immer noch im Netz folgendes zu lesen - von mir komplett hier hinein kopiert (Quelle:  http://secretdefense.blogs.liberation.fr/defense/2009/11/les-allemands-croientils-encore-%C3%A0-leurope-spatiale-.html): 05/11/2009 Les Allemands croient-ils encore à l'Europe spatiale militaire? En Europe, tout semblait clair en matière d'imagerie spatiale militaire : aux Français, l'observation optique (Spot, Hélios..) et aux Allemands, l'observation radar, avec Sar-Lupe. Ces deux techniques complémentaires devant être mises en commun au sein de Musis  , un programme européen associant l'Italie (Cosmo SkyMed), ainsi que la Belgique, l'Espagne et la Grèce. Patatras ! On apprend que l'A

Quellenführung in islamistischen Organisationen

Ich blättere mit Interesse in einer Publikation aus dem Jahre 2005. Sie stammt aus dem Umfeld FBI und ähnlichen Behörden und ist als "For Official Use Only/ Law Enforcement Sensitive" eingestuft. Die Autoren sind - nach Angaben der Publikation - Psychologen. Es geht um die psychologischen Rahmenbedingungen, unter denen die Gewinnung und Führung von Quellen innerhalb islamistischer Terrororganisationen zu betrachten und vor allem zu gestalten ist. Da ich auch hier voll und ganz den deutschen Sicherheitsbehörden vertraue, gehe ich davon aus, dass diese Publikation bereits seit 2005 ausgiebig hierzulande besprochen und unter heimischen Kriterien verarbeitet worden ist. * lach * Speziell für den islamistischen Bereich sind sicherlich die Einschätzungen zur Zugänglichkeit einer Zielperson von Interesse. Allerdings greifen hier einige Argumente meiner Meinung nach zu kurz, so z. B. die Betonung der Verschwörungstheorien im Mittleren Osten, d.h. hier die besondere Anfälligkeit vo