Direkt zum Hauptbereich

Posts

Ling Jihua

Wenn es um Personalveränderungen in China geht, scheinen sich die deutschen Medien mehr für Verkehrsunfälle und verschwundene Politiker zu interessieren. Wenn aber die staatliche Nachrichtenagentur Chinas eine Steilvorlage liefert und von der Neubesetzung eines relevanten Postens berichtet, dann scheint das hierzulande niemanden weiter zu beschäftigen... United Front Work Department: Die Funktion dieser unter Kontrolle der Partei stehenden Agentur ist nicht zu unterschätzen. Und besonders jene Chinesen, die nicht mehr in China leben, werden das bestätigen können - sofern sie bösen Kulten anhängen oder zu laut über den Demokratiebegriff nachdenken. Ling Jihua ist dort der neue Boss und damit wird er sehr wohl eine wichtige Person. Wichtig ist nun die Analyse seiner Verbindungen, seiner Kontakte, der Positionen seiner Günstlinge usw. Auch unter diesem Gesichtspunkt war mein Besuch einer Summer School zur Social network Analysis ein Gewinn.

No Easy Day...

...dachte sich vermutlich Osama bin Laden, als er die SEALS im Vorgarten die Rabatten zertrampeln sah. Die Aufregung über dieses Buch, in dem angeblich Geheimnisse verraten werden, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Liest man die entsprechenden Seiten durch, findet man nichts Relevantes. Es kann also nur der politische Schaden sein, den man nun in Washington  befürchtet. Man sollte sich mehr Gedanken um den Geheimnisverlust machen, der durch den Absturz des Hubschraubers entstanden ist. Denkbares Szenario: Das ganze Gerät abtransportiert und verhökert an interessierte Organisationen, die sich dadurch eine Menge Forschung ersparen. Aber wer wird das wohl gewesen sein...?

Graswurzelrevolution in Nordkorea?

Mal wieder was Neues von mir zu Nordkorea: http://www.nzz.ch/meinung/debatte/es-ist-zeit-fuer-stille-diplomatie-mit-nordkorea-1.17320067 Irgendwann wird es einen Knall tun und dann werden alle Nordkorea-Astrologen arbeitslos und ambitionierte Projekte plötzlich nutz- und wertlos. Meine Meinung dazu ist dann noch uninteressanter, Doktoranden müssen sich neue Themen suchen und viele Jobs bei Behörden und internationalen Organisationen werden wegfallen. Aber dafür werden neue Jobs entstehen. Z. B. soll das nordkoreanische Kimchi sehr lecker sein, ebenso das traditionell zubereitete Hundefleisch. Vielleicht kann man dann einen nordkoreanischen Lebensmittelladen aufziehen...grübel..

Prevent - RETEGO - Project 360°

Das wusste ich doch schon immer: Ich bin ein Branchenkenner :) http://www.stern.de/blogs/der-investigativ-blog/neues-von-den-schattenmannern/ Interessante Anmerkungen von Dirk Liedtke. Aber es könnte noch spannender werden, wenn ich eine Liste der anderen Adressaten analysieren würde, die unter der Adresse von Project 360° ihren Sitz haben. Der Eingang zu dem Gebäude ist natürlich per Kamera überwacht, aber wer sollte es verbieten, dort in aller Ruhe die Mieter zu notieren und mal mit einer Datenbank abzugleichen? Ach ja, das Leben könnte so spannend sein, wenn man nicht mit vielen überflüssigen Dingen wie Einkaufen, Putzen, Aufräumen usw. beschäftigt wäre...

Private Intelligence

As I wrote before in my dissertation and other comments there can be serious problems in contracting private companies for intelligence work. There is an interesting new piece to read here: https://www.fas.org/irp/congress/2011_hr/contractors.html

Die Geheimdienstleister

So lautet ein sehr lesbarer und informativer Artikel, den Dario Venutti für den Schweizer Tagesanzeiger verfasst hat: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Die-Geheimdienstleister/story/14522539 Ich tendiere dazu, meine dort genannte Aussage zu den russischen Oligarchen zu ergänzen: Meiner bisherigen Erfahrung nach beschäftigen nicht nur viele, sondern alle Oligarchen ehemalige Mitarbeiter von KGB, GRU usw. Und wieviele aktive Geheimdienstmitarbeiter von ihnen bezahlt werden... das ist ein anderes Kapitel.

Chinesische Spionage?

Man sitzt also in der Sonne, schlürft ein kühles Getränk und blättert so dieses und jenes durch.   Da lese ich beispielsweise einen als „Report“ bezeichneten Artikel aus der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Der unsichtbare Gegner“ (19./20. Mai 2012, S. 36). Es geht um Spione „aus Industrie und Geheimdiensten“, mal wieder. Warum auch nicht. Aber so lesenswert dieser Artikel auch ist, ich kann mir einige Anmerkungen nicht verkneifen. Zitat:   „Industriespionage, eine besonders gefährliche … Form des Wirtschaftskrieges. Es geht um nationale Interessen… Staaten wie China und Russland stehen im Verdacht, westliche Konzerne systematisch auszuforschen….Industriespionage als Teil staatlicher Industriepolitik“ Mein Senf dazu: Falsch! Industriespionage ist die Spionage privater Akteure, also Firma gegen Firma. Dass dabei auch mal Staaten helfen, kann vorkommen. Aber natürlich nur bei den Bösen, also den o. g., wie immer. Niemals würden die USA oder Israel oder Frankreich solch