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Spionageabwehr und die Chinesen

Ich darf doch voraussetzen, dass die deutsche Spionageabwehr aus Spezialisten besteht, die nicht nur chinesische Originalquellen lesen können, sondern selbstverständlich auch die englische Sprache in Schrift und Wort beherrschen? Zumindest die Leiter dieser Bereiche? * lach * Ich will ja mal nicht so sein und einen Lesetipp geben, um noch besseres Verständnis in den deutschen Behörden über die Vorgehensweise der Chinesen zu schaffen: Im  aktuellen Economist, November 13th - 19th 2010, S. 77 ff. findet man unter der Überschrift "Being eaten by the dragon" eine interessante Darstellung. Dabei geht es nicht nur um die Übernahmemethoden chinesischer (Staats)Konzerne, sondern auch um das spezifische Auftreten und Operieren ihrer Vertreter. Interessantes Zitat aus dem Text: "In China you´re dealing with the government... in India you´re dealing with companies." Ob das den sicherlich agilen und modernen Geheimschutzbeauftragten deutscher Sicherheitsbehörden auch so bekan

Intelligence for human rights?

Vorankündigung: In den nächsten Tagen werde ich einen Aufsatz zum oben genannten Thema publizieren. Ich gehe der Frage nach, ob staatliche Geheimdienste dem Anliegen der Menschenrechte nachkommen oder ob sie vielmehr Auslöser entsprechender Katastrophen sind bzw. diese aus Opportunismus heraus wahlweise tolerieren oder bekämpfen. In erster Linie aber wird sich der Text mit den Möglichkeiten privater Akteure befassen, mit eigenen Mitteln quasi intelligence-Operationen durchzuführen - für und nicht gegen Menschenrechte. Ich schildere und bewerte zum einen einige historische Ereignisse. Zum anderen stelle ich ganz konkrete Technologien und Operationen vor, wie sie von Privaten zum Einsatz gebracht werden können. U.a. versuche ich, den klassischen intelligence cycle in Relation zu den operativen Bedürfnissen privater Aktuere zu setzen. Damit skizziere ich im übrigen ein Thema, welches ich in meiner demnächst erscheinenden Dissertation ausführlich behandele: Die Privatisierung geheimdien

Volksrepublik China und Nordkorea

Vorankündigung: Anfang 2011 werden ein Ko-Autor und ich einen längeren Text zur "militärischen und geheimdienstlichen Kooperation der Volksrepublik China und Nordkorea" veröffentlichen. Der Text wird derzeit redaktionell bearbeitet. Wir befassen uns in dem Text ausführlich sowohl mit der geschichtlichen Entwicklung dieser Kooperation, hauptsächlich aber mit aktuellen Entwicklungen. Dabei gehen wir zum einen auf die persönlichen Beziehungsnetzwerke innerhalb des Militärs und der Geheimdienste ein. Zum anderen beleuchten wir anhand konkreter Beispiele die gemeinsame Interessenslage, aber auch bestehende und zu erwartende Konflikte. Wir skizzieren den personellen und informellen Austausch und beschreiben einzelne Operationen - in der Region und international. Neben spezifischen Rüstungsprojekten und ihrer möglichen Realisierung schildern wir auch die geheimdienstliche Kooperation mit kriminellen Strukturen. Im Rahmen der Recherchen haben wir Originalquellen ausgewertet sowi

Airbus A 380, Boeing 747 - "Runter kommen sie alle"...

Warum, mag man sich fragen, gibt es mit diesen und anderen Maschinen derartige Probleme? Irgendwie geht man davon aus, dass das Qualitätsarbeit sein muss und nicht Schrott, der irgendwann auseinander fällt. Vor einiger Zeit sah ich einen Vortrag. Der Redner zeigte Fotos, die ihm zugespielt worden waren und die einen gemütlichen, ungestörten Spaziergang durch die Airbus Labors einer bestimmten Stadt zeigten. Das zum einen. Zum anderen schrieb der Economist vor einiger Zeit etwas zu gefakten Komponenten u.a. in High Tech Geräten: "A new study by America’s Department of Commerce shows that fakes have even infiltrated the army. The number of counterfeit parts in military electronics systems more than doubled between 2005 and 2008, potentially damaging high-tech weapons". Das kann man auch hier nachlesen:  http://www.economist.com/node/15610089 Ich glaube, dass diese Entwicklung weitgehend verschwiegen und übersehen (übergangen?) wird. Vermutlich wird man sich darauf ein

Surveillance Detection Unit (SDU) in Berlin, in Deutschland?

In Norwegen herrscht derzeit eine gewisse Aufregung, da dort Personen identifiziert worden sind, die entweder als US-Bürger von der US-Botschaft aus oder aber als Nicht-US-Bürger für die US-Botschaft operieren. Ihre Aufgabe besteht darin, Personen und Organisationen, die eine Gefährdung für die Sicherheitsbelange der USA bedeuten, zu überwachen und die gesammelten Daten weiterzugeben – an wen auch immer. Einige dieser identifizierten und mit Fotos bei ihrer Tätigkeit abgebildeten Personen sind ehemalige Mitarbeiter norwegischer Sicherheitsbehörden. Im Zusammenhang mit diesen Enthüllungen sind die Begriffe Surveillance Detection Unit (SDU) und Security Incident Management and Analysis System (SIMAS) verwendet worden. Man könnte zu dem Thema ein Buch schreiben. Daher hier nur ein paar Anmerkungen: Natürlich beobachten Staaten, die gefährdet sind oder sich dafür halten, ihre Gegner und Kritiker weltweit. Das dürfte man als bekannt voraussetzen. Es ist natürlich ein qualitativer Untersch

Die alten Männer und der Cyber War

Leider war ich am 19.10.2010 verhindert. An diesem Tag hatte die DARPA (siehe hier: http://en.wikipedia.org/wiki/DARPA , 04.11.2010) ihren sogenannten ADAMS-Tag durchgeführt. Das erinnert zunächst irgendwie an Gay Pride oder so etwas in der Richtung, steht aber für Anomaly Detection at Multiple Scales. Dabei soll es darum gehen, in großen Datenmengen Hinweise darauf zu finden, dass jemand, der bis dahin völlig normal und integriert – bevorzugt in sicherheitssensiblen Bereichen – erscheint, unauffällig seiner Wege geht, plötzlich aber durchdreht und mit Bomben um sich wirft, Amok läuft, religiös-wahnhafte Anfälle bekommt usw. Die DARPA fragt dazu: „The question is can we pick up the trail before the fact giving us time to intervene and prevent an incident? Why is that so hard?” Der enorme Umfang an Daten, der da verarbeitet werden müsste, wird von der DARPA selbst auch als problematisch gesehen. Aus dem entsprechenden Dokument übersetzt Telepolis die aussagekräftigen Zahlen: „Würde ma

Liebesgrüsse aus Griechenland?

 Auf Telepolis (einer Ausnahmeerscheinung der deutschen Internetlandschaft) steht zu den angeblichen Bombenpaketen u.a. : "Seltsam erscheint vielen, dass zumindest die Bombe an die Bundeskanzlerin sämtliche Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen, sowohl in Athen als auch in Berlin, umgehen konnte." ( http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33599/1.html, 02.11.2010). Überhaupt nicht seltsam: Ich bin vor einigen Jahren nach Rom geflogen, allerdings vor dem 11. September. Auf dem Petersplatz wühlte ich in den Taschen meiner speckigen Lederjacke und stellte überrascht fest, dass sich dort mehrere Böller befanden und ich kann nicht beschwören, ob diese zu jener Kategorie gehörten, die der deutsche TÜV gesehen hat. Jedenfalls steht fest: Sowohl bei Ausreise aus Deutschland und Einreise nach Italien hatte niemand diese doch gewisse Menge an Schwarzpulver registriert. Ich habe die Böller dann still und heimlich in einen Mülleimer am Petersplatz geworfen. Was sagt uns das? Nichts ist unm