Direkt zum Hauptbereich

Posts

ITEC, Deutschland und SIPRI

Wenn eine Regierung ihre eigenen Abrüstungsbeteuerungen ehrlich meinen und die weltweiten Opfer von Kriegen tatsächlich bedauern würde, dann dürfte es auf dem eigenen Staatsgebiet nicht zu Veranstaltungen kommen, die ihren Teil zu Tod und weltweiter Zerstörung beitragen. Das herausragende Institut in Stockholm SIPRI, dessen Publikationen ich allen Interessierten nur empfehlen kann, stellt jedes Jahr erneut fest, wie verlogen in dieser Beziehung die Behauptungen vieler Regierungen sind: "Ja, wir sind für Abrüstung! Die bösen Chinesen bauen schon wieder einen neuen Panzer, ach Gottchen, und die Iraner rüsten weiter. Und die Nordkoreaner basteln gar an einer neuen Rakete, die Bösen! Und die armen Bürgerkriegsopfer, die Kinder usw." Und Dr. Xerox reist(e) mit Gattin zu seinen Jungs, um sein Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen... Das alles ist nichts als schlechte PR und schlichtweg Lüge: Deutschland ist die Nr. 3., direkt hinter den USA und Russland. In den letzten fünf Jahren

Won Sei-hoon usw.

Won Sei-hoon war angeblich in den letzten Tagen in den USA, um sich mit der CIA – und anderen Behörden – über Nordkorea zu unterhalten. Ich denke, China wird auch ein Thema gewesen sein. Dazu passieren einfach zu viele Sachen, die mit diesem Land und seinen Geheimdiensten in Verbindung gebracht werden. Es ist alles so spannend, dass ich ganz nervös werde. Wo anfangen? Ich war vor ganz kurzer Zeit (sind es Stunden?) bei einer interessanten Sache in der japanischen Botschaft. Da ging es auch um Nordkorea und China. Möglicherweise galt da die Chatham House Rule? Ok, ich werde nichts verlauten lassen und mich wie immer nur in düsteren Andeutungen ergehen. Spannend fand ich die Erwähnung nordkoreanischer Operationen, die dann mit Mord und Totschlag endeten. Diese Sache mit der südkoreanischen Korvette... war das wirklich Rache für...? Ich kann mir das nicht vorstellen. Das ist zu irrational und wenn die Nordkoreaner sich irrational äußern, dann sind sie es in diesen Momenten am wenigsten.

SASAC, Wang Yong, Berlin und diese ganze Ödnis

Es ist ja alles nur ein Stochern im Nebel... aber dennoch... SASAC (siehe hier: http://www.sasac.gov.cn/n1180/index.html ) benennt verschiedene Personen unter „Chairman & Vice Chairman“. An erster Stelle steht Wang Yong. Hm... Auf der SASAC Website steht zu seinen zahlreichen ehrenvollen (ehemaligen und derzeitigen) Funktionen und Aufgaben: „Director-General of the Fifth Bureau for Top Executives of Enterprises of the Organization Department of the Central Committee of CPC.”  Die Datenbank spuckt aus: 2001—2003 Director , CPC , Central Committee , Organization Department , 5th Bureau Das fünfte Büro, aha… Herr Alexander Eisvogel sprach ja kürzlich von den Chinesen und Renault. Er wird sicherlich wissen, was sich hinter diesem Büro verbirgt und bestimmt können seine Getreuen ad hoc die Querverbindungen zu anderen relevanten Büros aufzeigen * lach * Wie dem auch sei: Die Rolle von SASAC wird möglicherweise weiterhin unterschätzt. Die dortige SOE-Liste umfasst derzeit 150 Einträg

Narus in Ägypten und Deutschland

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...Ich komme offensichtlich zu spät, denn meine Dissertation zum Thema "Private Geheimdienste" liegt noch beim Verlag und erscheint erst in ein paar Wochen. Ich behandele dort als ein Fallbeispiel die Firma Narus - was lustigerweise ein altmarxistischer Professor am OSI in Berlin mir gegenüber als "Unthema" und "überflüssige Scheisse" bezeichnet hatte. Im Rahmen meiner Recherchen habe ich lustige Sachen erlebt, u.a. massiven Druck seitens der dortigen Geschäftsführung, doch bitte freundlicherweise meine Arbeit vorab Narus zukommen zu lassen. Absurd. Witzig waren auch die Versuche bestimmter israelischer Stellen, die Recherche irgendwie ins Leere laufen zu lassen - Narus hat einen israelischen Hintergrund... Timothy Karr hat zu Narus einen netten Artikel geschrieben. Dabei geht es um die Rolle von Narus bei der Überwachung der ägyptischen Aufständigen, was gerade jetzt aktuell ist: http://www.huffingtonpost.com/t

Stanley Ho

In Zeiten gehobener TV-Dokumentation, ausführlicher Nachrichten und werbefreier politischer Diskussionsrunden (Achtung: Ironie) zeigt man natürlich kaum Interesse an profanen Dingen wie: Reichtum, Polygamie, Intrigen usw. In diesem Stil wollte ich eigentlich fortfahren, aber permanente Ironie überfordert meine intellektuellen Kapazitäten und daher komme ich gleich in gewohnter Deutlichkeit zum Thema: Die derzeitigen Geschehnisse um Stanley Ho, seiner weitverzeigten Familie sowie das Thema Casinos in Macau lassen mich und andere aufhorchen. In der SZ vom 27.01.2011 war ein Artikel dazu unter dem Titel „Ein König gibt auf“ zu lesen (S. 18). Und am 28.01.2011 konnte man bei Spiegel Online unter dem Titel „Asiens Casino-König schlägt seine letzte Schlacht“ ähnliche Schilderungen zu Stanley Ho lesen. Zunächst für Neueinsteiger: http://en.wikipedia.org/wiki/Stanley_Ho Erstaunlich finde ich bei beiden Artikeln die mangelnde Tiefe in der Berichterstattung und das Rumgekratze an der bekann

China Intelligence Information Systems, Inc.

Li Kunwu, das ist der Chef von China Intelligence Information Systems, Inc. (im Besitz von Beijing Power Unique Technology Co., Ltd), hatte kürzlich stolz verkündet, dass er einen neuen Auftrag an Land ziehen konnte. Dabei geht es um das Hochspannungsnetz im Süden Chinas, wenn ich das richtig interpretiere. Das ist wohl schon der zweite Kunde in dieser Ecke. In erster Linie sollen große Datenmengen virtualisiert und Backups realisiert werden (Kann man da vielleicht eine verbesserte Version von Stuxnet zum Einsatz bringen?). Interessant finde ich, dass BPUT nicht sonderlich auskunftsfreudig ist. Ich wollte nämlich wissen, von welcher weiteren Regierungsbehörde die Rede sei, mit der man laut einer weiteren Pressemeldung kooperieren würde. Bei der Virtualisierung von großen Datenmengen im Zusammenhang mit Behörden in China denke ich als notorischer Paranoiker nämlich zuerst an Geheimdienste und ähnliches. Mag meine Schwäche sein, aber ich kann damit leben...  Also, in dieser Pressemeldun

Die Achse...

... gegen das Böse stellt sich auch in Form einer verstärkten Kooperation zwischen Japan, USA und Australien auf Ebene der Geheimdienste dar. Der Grund dafür sind die üblichen Verdächtigen, also zunächst (aber nicht nur) Nordkorea, Iran und China. Kann man auch derzeit von Wikileaks erfahren. Man erkennt also das Potenzial der Bösen, international unerwünschte Operationen durchzuführen und möchte dem etwas entgegensetzen. Der reine Datenaustausch genügt nicht und daher werden konkrete Maßnahmen besprochen. Das ist insofern interessant, als dass diese Kooperation natürlich international stattfindet. Das bedeutet: Auch in Deutschland sprechen sich die Beteiligten ab und führen gemeinsame Operationen durch - ohne sich dabei  um nationale Belange zu kümmern. Es ist höchst fraglich, ob BND und BfV in alle Operationen eingeweiht werden. Ähnlich den hier im Blog bereits erwähnten SDU-Einheiten besitzen auch die Botschaften Japans und Australien Mitarbeiter, die sich operativ bewegen. Dies