... könnten nicht unterschiedlicher sein. Während die eine mir immer mehr von Wahnsinn, Dummheit und Absurdität gepackt worden zu sein scheint, glaube ich in der anderen eine mitunter sehr berechnende Vorgehensweise zu erkennen, die vielleicht sogar darauf abzielt, die andere Gefahr zu instrumentalisieren, um sie dem eigenen politischen Kalkül dienbar zu machen.
Gottes Zoo ist bekanntlich gross und schaut man sich die Menschen an, die derzeit bei den Demonstrationen gegen die leider notwendigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus mitmarschieren, so zweifelt man zumindest bei einem gewissen Prozentsatz der Teilnehmer am gesunden Menschenverstand. Aber was ist schon gesund?
Seit Jahren nun verbreitet die "Reichsbewegung – Neue Gemeinschaft von Philosophen" ihre pseudo-intellektuellen Pamphlete. Bereits 2012 ging die Bundesregierung auf diese "Bewegung" ein, die vor einiger Zeit versuchte, auf den Anti-Coronahype aufzuspringen. Bizarrer geht es nicht:
Oder hier:
Nachdem ich mich durch diese unsäglichen Bleiwüsten hindurchgequält hatte, wurde mir erneut deutlich, dass sich über die Jahre hinweg ein kleines Autorenteam - und keinesfalls eine "Bewegung" - abmüht, sich den Anstrich einer geistigen Elite zu verpassen. Allein mir bleibt nur der schale Eindruck des Anstriches und damit des Anstreichers. Der sporadische Wandel in der Autorenschaft wurde mir irgendwann (Ende 2017) beim Vergleich der Texte und gewisser technischer Besonderheiten klar. Unter anderem glaube ich eine Verbindung zu einem Paypal Konto gefunden zu haben, aber das ist eine andere Geschichte und die Details sind wohl verwahrt.
Und die gelbe Gefahr?
Es hat ja mal wieder die Franzosen erwischt und mit der Verhaftung von Pierre-Marie Hyvernat (ehemals DGSE) und seiner Verurteilung zu immerhin 12 Jahren Knast könnte man sich so einiges denken, denn: Er hatte ausgiebig für den chinesischen Geheimdienst spioniert - was momentan in Europa um sich zu greifen scheint. Man kann übrigens den zuständigen Behörden nur gratulieren und hoffen, dass dort noch energischer ausgemistet wird. Der erwähnte Hyvernat hatte also viel Geld von den Chinesen bekommen und sich nach seinem Ausscheiden aus dem DGSE 2016 selbstständig gemacht. Verschiedene, zum Teil etwas obskure Medien berichteten, dass er 2017 als Kandidat für die rechtsgerichtete Partei Souveraineté, identité et libertés (SIEL) fungiert habe.
Wenn das alles so stimmen sollte, könnte man sich überlegen, inwieweit die Chinesen Interesse an einer Einmischung in die französische Innenpolitik und speziell in die extrem rechten Kreise haben sollten. Diese These ist nicht weit hergeholt, denn Russland macht es seit Jahren vor. Moskaus Einmischung in rechtsextreme Belange ist schon ein alter Hut, aber ob bald die Wirrköpfe vor der chinesischen Botschaft in Berlin stehen und "Xi hilf!" krakeelen werden, ist fraglich. Einmischung in Innenpolitik machen viele und derzeit hat Österreich seinen Stress mit türkischen Operationen.
Grundsätzlich aber sollte die These (!), dass ein Spion von den Chinesen dafür bezahlt wurde, sich in eine rechte Organisation einzuschleusen, doch zu Nachforschungen anregen. Hier wäre ein erster Schritt: Wer ist dafür in der chinesischen Geheimdienstbürokratie zuständig? Wie so oft kommt hier das United Front Work Department ins Spiel und schaut man sich deren aktuellen Meldungen an, so erkennt man schnell, wie man in Frankreich China dienen kann!
Für China ist es nicht nur wichtig, über die Technologie eines anderen Staates im Bilde zu sein. Alle politischen Irrungen und Wirrungen sind wichtig, denn sie können immer dazu herhalten, dem Westen sein mangelhaftes politisches System vor Augen zu führen und dieses eventuell auch mit kleinen, aber feinen Nadelstichen noch weiter zu erodieren. China will immer wissen, wie die politische Situation in anderen wichtigen Staaten ist. Dabei ist es egal, ob es sich um die Stimmung in einer Regierungspartei handelt oder um die Atmosphäre in Hinterzimmern und auf der Strasse. Diese Informationen werden belohnt. Und so wie gewisse Lobbyisten und Eurokraten bereit sind, die Ideale westlicher Demokratie zu opfern, um sich in Peking beim Bankett loben und bezahlen zu lassen, so gibt es auch in anderen Schichten der Gesellschaft Leute, die denken, dass der Fall Tibet ein CIA Projekt sei, dass Taiwan ignoriert werden kann und dass man in Xinjiang endlich etwas gegen die Islamisten macht!
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