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Porsche und die Wirtschaftsspionage

In der Süddeutschen Zeitung  vom 11.10.2010 steht u.a., dass "Facebook, Ebay oder Xing" für Porsche-Mitarbeiter tabu wären.
Hm.
Die Aussage wird hier deutlicher: "...während der Arbeitszeit verboten." Dies geschähe aus Angst vor Wirtschaftsspionage.

Schön und gut,aber was nutzt das? Weiter unten im Text steht: "Rund ein Viertel der knapp 13 000 Porsche-Mitarbeiter weltweit pflegen Kontakte (blabla - d.A.) über (blabla - d.A.) soziale Netzwerke."
Verstehe ich das richtig: Wirtschaftsspione spionieren während der Arbeitszeit und da dürfen sich die Porsche Mitarbeiter ja nicht bei Facebook oder Xing tummeln? Erst nach der Arbeitszeit. Das erscheint mir irgendwie unsinnig: Es ist doch völlig egal, ob ein Mitarbeiter während oder nach der Arbeitszeit seine Daten bei  Xing einspeist. Einem bösen Geheimdienst ist das wurscht. Ich habe mal eben bei Xing nachgesehen und siehe da: Dort wimmelt es nur so von Fotos von Mitarbeitern, Angaben zu ihrem Job bei Porsche, auch in sensiblen Bereichen sowie den üblichen Angaben.

Der Sicherheitschef von Porsche, Rainer Benne, ist aber nicht dabei. Trotzdem kann ich im Netz ein Foto von ihm finden, auf dem er skeptisch so leicht schräg seitlich guckt.Und die Angabe, dass er bis 1998 bei der Kriminalpolizei in Hannover war. Facebook gibts aber erst seit 2004 und das wird das Problem bei vielen privaten und staatlichen Sicherheitschefs sein.

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