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Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung - "Gehns, machens keine Gschichten!"

Soeben las ich voller Begeisterung und Optimismus eine Verlautbarung des österreichischen Bundesministeriums für Inneres:
 "Nehammer: BVT wird auf neues Fundament gestellt"
Dies wird dort sogar als "Jahresrückblick" angepriesen!

Insgesamt geht es bei dem neuen Fundament, auf dem künftig das BVT aufbauen soll, um eine neue und qualitativ hochwertige Personalpolitik. Nicht zu Unrecht wird eingangs geschildert, was es alles an Ungemach in der Vergangenheit gegeben hatte, u.a. 
Personaldiskussionen und -spekulationen, eine Polizei-interne Razzia, schwindendes Vertrauen der Partnerdienste, ein möglicherweise verhinderbarer, islamistischer Terroranschlag – die vergangenen Monate und Jahre sind nicht spurlos am BVT vorübergegangen.
Soweit konnte ich folgen. Daher mutig die beigefügte Pdf-Datei mit dem Titel "BVT-Personalrekrutierung" geöffnet - das Dokument trägt übrigens die Nummer 2574 - und leicht verwundert die Augen gerieben. Ich sehe das:


Nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger. Künftig wird es beispielsweise eine "computerunterstützte Eignungsdiagnostik" geben. Oder eine "Anhörung durch zuständigen Abteilungsleiter". Ich bin begeistert und sage es mit Franz Grillparzer: "Gehns, machens keine Gschichten!"

Offenbar wurde hier bereits ein gestraffter Personalkörper rangesetzt, der mutig und zügig zu diesem grandiosen Konzept gekommen ist, anders kann ich ein paar Metadaten dieses "Dokumentes" nicht interpretieren:


Meine Quellen besagen: Um 12:32 ruft Franz Ruf an: "Sie Trottel, Sie! Nehmen Sie sofort den Marsalek und die schoafe Russin raus! Die haben nichts mit unseren Problemen zu tun!" Später um 13:05, die Kantine hat bereits das Schnitzel abgeräumt, kann der gestraffte Personalkörper Vollzug melden. Das neue Konzept Nr. 2574 hat die erstaunte Bühne der Partnerdienste betreten. Auf zu neuen Ufern!

Spöttisch ausgedrückt: Mal weniger nach Moskau schauen und besser den eigenen Stall ausmisten - dann klappt es auch wieder mit den anderen Sandkastenfreunden. Deutlicher formuliert: Ein solches "Dokument", wie es dem österreichischen Steuerzahler zugemutet wird, würde jeder Oberstufenschüler besser hinbekommen! Wenn das die Zukunft des BVT sein wird, dann mach ich lieber Urlaub in Bern (denn dort wird das BVT mit solchen "Dokumenten" garantiert nicht mehr mitspielen dürfen). 

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