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Ri Gun in Berlin, Yang Hui bei der CIA usw.

Hat jemand am Berliner Flughafen Tegel am 30. März 2011 zufällig einen freundlichen Nordkoreaner gesehen, in Begleitung anderer Herren? Das war Ri Gun, nicht zu verwechseln mit dem lahmen – er hat tatsächlich ein lahmes Bein - Ri Gun-mo, von dem ich nicht weiß, ob er überhaupt noch lebt: Am 5. April 1926 geboren, muß er wohl viel Gemüse und rohen Fisch gegessen haben, um bei Gesundheit geblieben sein zu können.

Also, Ri Gun. Der war wieder einmal in Sachen Nuklearproblematik unterwegs. Und da er zuständig ist für Nordamerika, lag es nahe, dass er sich mit eben solchen Nordamerikanern in Berlin getroffen hatte – alles organisiert vom umtriebigen Aspen Institut (über das man einen gesonderten Blog verfassen könnte). Ri Gun ist bekannt für seine Vielseitigkeit. Es schient fast, dass er sich mit allen Nordamerikanern trifft, die Nutzen für Nordkorea bedeuten könnten. Einer dieser hysterischen evangelikalen Prediger, Franklin Graham, durfte bereits auch schon einmal mit Ri Gun plaudern. Kein Wunder, denn der Prediger durfte dann eine Schule für Zahnmedizin in Pjöngjang finanzieren. Wem da wohl auf den Zahl gefühlt wird...? Und alles im Namen des Herrn? Man darf spekulieren, was die Truppe um den Prediger, die sich in Deutschland „Geschenke der Hoffnung“ nennt, im Schilde führt. Aber ehrlich: Wenn es der Bevölkerung hilft, dann ist es zunächst einmal in Ordnung.

Ob die Nordkoreaner sich gerade ärgern? Was müssen sie derzeit erfahren: Das Brudervolk der Chinesen bzw. einige ihrer Geheimagenten und Militärs haben sich mit den verhassten US-Geheimdiensten getroffen, um der unberechenbaren Regierung in Nordkorea etwas diskrete Kontinuität in der Politik entgegenzusetzen. Kein Wunder, sind die Zickereien der Führungsschicht in Pjöngjang doch Quell ewigen Ärgers für die Volksrepublik China. Das wäre etwa so, als würden die Amerikaner mit den Russen über die deutschen Geheimdienste reden. Oder ist das etwa schon vorgekommen? Falls der BND also etwas gegen die Auslieferung von X an den Staat Y haben sollte, dann könnten sich eventuell die USA und RU darüber ärgern und diskrete Gespräche führen, wie man da Abhilfe schaffen könnte.

Im vorliegenden Fall (Nordkorea) wundert das allerdings den informierten Zeitungsleser nicht und bei Gesprächen off-the-record hört man sehr wohl den Frust der Chinesen und Amerikaner über das politische Chaos in Nordkorea heraus. Ich konnte von einem der letzten US-China-Treffen einen Mitschnitt beschaffen:


Wir müssen reden!



Warum? Worüber?




Es geht so nicht mehr weiter mit der Sippe. Dieses Geschnaksel in Macau. Dann der permanente Ärger mit den Drogen. Sagt Ihnen Ponghwajo etwas?




Ja, ich las darüber etwas in dem herausragenden Aufsatz von Stephan Blancke und Jens Rosenke. Interessant. So was kennen wir auch hierzulande. Drogen als Mittel der Politik.



Meinen Sie den Aufsatz „Blut ist dicker als Wasser“ in der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik (ZfAS)? Woher wissen Sie davon? Die Ausgabe erscheint doch erst in den nächsten Tagen!?



Ach, wissen Sie. Nicht nur Sie haben Huawei. Unsere Freunde aus Tel Aviv haben da so ein paar kleine Firmen aufgebaut, die leisten wirklich hervorragende Arbeit. Da kommt man auch an Sachen, die es noch nicht gibt. NarusInsight war da schon ganz nett, aber wir haben jetzt noch ganz andere Sachen. Wir sind ja nicht doof * kicher *



Wann können Sie uns eigentlich die Satellitenüberwachung der Kang Nam I, der Bong Hoafan, der Bochon und der ganzen anderen Seelenverkäufer geben?


Wir wissen nichts von Zementlieferungen.



Ach.



Reden wir über Nepal. Wir würden auch gerne wissen, wer die neun Tibetaner waren, die Ihre Leute unbedingt wieder nach China bringen wollten. Wissen Sie, unser Draht zur UNHCR ist nicht immer... Sie wissen schon, Ihnen geht’s doch ähnlich. Wir alle haben kein Interesse an militanten Exilgemeinden. Und wer weiß, was da so heranwächst. Mein Gott, diese jungen Leute haben auch kein Respekt mehr. Aber das alles muss ganz behutsam durchgeführt werden, ja? Wir können es uns nicht leisten, unsere guten Freunde vor den Kopf zu stoßen. Selbst wir können nicht alles abbiegen. Irgendwann merken das die Leute. Gut, den Lindstrand, den Tomas Lindstrand, den konnten wir überzeugen, das Problem wäre also gelöst und unsere Leute von den SDUs machen weiter sehr gute Arbeit in Europa. Aber einen Babur Maihesuti können Sie sich vielleicht leisten. Wir nicht!





Ja, Sie sprechen mir aus der Seele. Zum Beispiel tummeln sich zahlreiche Terroristen - und über die sprechen wir ja gerade, wenn ich Sie richtig verstehe – auf http://molihuaxingdong.blogspot.com herum. Da werden unglaubliche, freche Lügen über unsere Regierung verbreitet. Können Sie da was für uns machen? Vielleicht mal eine Strumpfhose oder Sockenpuppe oder wie Sie das nennen installieren? Unsere eigenen fliegen immer zu schnell auf, bedauerlicherweise. Und ich unterrichte Sie gerne über die Besucher, die hier in Peking bei Namchongang Trading ein und aus gehen. Gut, Nordafrikaner sind derzeit kaum noch dabei. Aber diese Leute aus Myanmar, eigentlich ganz freundliche Leute...



Schön. So machen wir es. Und ich erzähle Ihnen, was mir Charles King Mallory vom Berliner Treffen aufgeschrieben hat.



Und jetzt ein Tässchen Tee!

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