Die Hinrichtung von Kim Yong Sam, dem einstigen nordkoreanischen Eisenbahnminister, wird derzeit wieder thematisiert. Das ist zunächst verwunderlich, denn bereits im Juli 2010 berichteten Kyodo News von seiner Hinrichtung im März 2009. Die CIA listet ihn letztmalig im September 2008 als nordkoreanisches Regierungsmitglied. Oktober 2008 listet sie erstmals seinen Nachfolger: Chon Kil Su. Heute wird dieser Mensch von der CIA zwar als Jon Kil Su gelistet, aber es scheint sich um die identische Person zu handeln.
Interessant ist allerdings, dass Kyodo News damals als Grund für seine Hinrichtung mehr oder weniger Schlampereien in der Materialverwaltung nannten. Es ging wohl u.a. um die Instandsetzung von Lokomotiven, die bereits seit Kriegszeiten im Depot standen usw. Solche Vorkommnisse als Grund für eine Hinrichtung zu sehen, erscheint auch in Nordkorea nicht unbedingt als normal zu gelten.
Mittlerweile wird eine andere Version nunmehr öffentlich genannt und zwar das Zugunglück im Jahre 2004, zu dem ich bereits unter dem Titel „Gesprengte Ketten“ hier im Blog gepostet hatte (siehe: http://stephanblancke.blogspot.com/search?q=zugungl%C3%BCck). Danach soll KimYong Sam verdächtigt worden sein, Informationen zum Fahrplan des Sonderzuges von Kim Jong Il weitergegeben zu haben. Aber an wen? Bekanntlich hatte sich eine Explosion ereignet und umgehend Spekulationen hervorgerufen, die von einem Attentat sprachen. Zu klären wäre nun im Rahmen einer sozusagen vor Jahren beginnenden Extrapolation, wer daran Interesse gehabt haben könnte? Man könnte versucht sein, neben gewissen ausländischen Geheimdiensten den Grund in der Erbfolge des Regimes zu sehen.
Da aber der grüne Tee, den ich gerade trinke, eingetrübt ist, verweigere ich mich an dieser Stelle jeglicher Spekulation, wie ich es sonst mit Hilfe des Kaffeesatzes durchzuführen pflege.
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