Sonntag, 30. Januar 2011

Narus in Ägypten und Deutschland

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...Ich komme offensichtlich zu spät, denn meine Dissertation zum Thema "Private Geheimdienste" liegt noch beim Verlag und erscheint erst in ein paar Wochen. Ich behandele dort als ein Fallbeispiel die Firma Narus - was lustigerweise ein altmarxistischer Professor am OSI in Berlin mir gegenüber als "Unthema" und "überflüssige Scheisse" bezeichnet hatte. Im Rahmen meiner Recherchen habe ich lustige Sachen erlebt, u.a. massiven Druck seitens der dortigen Geschäftsführung, doch bitte freundlicherweise meine Arbeit vorab Narus zukommen zu lassen. Absurd. Witzig waren auch die Versuche bestimmter israelischer Stellen, die Recherche irgendwie ins Leere laufen zu lassen - Narus hat einen israelischen Hintergrund...

Timothy Karr hat zu Narus einen netten Artikel geschrieben. Dabei geht es um die Rolle von Narus bei der Überwachung der ägyptischen Aufständigen, was gerade jetzt aktuell ist:

http://www.huffingtonpost.com/timothy-karr/one-us-corporations-role-_b_815281.html

Zu Narus steht da u.a.: "The companies that profit from sales of this technology need to be held to a higher standard. One in particular is an American firm, Narus of Sunnyvale, Calif., which has sold Telecom Egypt "real-time traffic intelligence" equipment..."


Übrigens wird oder wurde die Technologie von Narus auch von der der deutschen Firma T-Online eingesetzt. Auf meine mehrfachen Anfragen hat T-Online so reagiert, wie es sich für einen muffigen, ehemaligen Beamtenkonzern gehört: Ignorieren und aussitzen. Weil mich das aber ärgert, habe ich diesen Fall nun in meiner Dissertation verewigt.

Überhaupt stellen sich deutsche Firmen, die womöglich Überwachungstechnologie an Diktaturen geliefert haben oder immer noch liefern, stur. Das ist dumm, denn früher oder später kommt das raus.Ich habe meine Recherchen dazu noch nicht beendet, aber deutsche Technik kommt oder kam auch in Nordkorea zum Einsatz. Dazu später.

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