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Harare, China und der Dalai Lama

Wenn die Chinesen aus ihrer Botschaft in Harare ca. 90 km nördlich fahren, dann gelangen sie an einen Ort, in dessen Sand sie angeblich viele Millionen nicht unbedingt versenken, sondern vielmehr nutzbringend investieren werden, um aus der ursprünglichen Robert Mugabe Geheimdienstschule ein voll ausgestattetes Zentrum zur Schulung in allen Geheimdienstdisziplinen zu machen. Und das wird nicht nur HUMINT sein. Wenn man dem Verteidigungsminister Mnangagwa glauben darf, dann wird es dort jede Menge chinesischer Lehrerinnen und Lehrer geben. Das ist doch eine gute Gelegenheit, einen schlichten Studenten einzuschleusen, um mal einen Blick auf Praxis und Theorie werfen zu können. Das wird aber wohl noch eine Weile dauern. Grundsteinlegung war 2007, wenn ich mich nicht täusche. Und erst in ca. drei Jahren soll das ganze Projekt eröffnet werden. Das wäre also 2014. Und bis dahin wird noch einiges passieren, auch in Simbabwe. Vielleicht gibt es plötzlich kein Interesse mehr an Diamanten oder Chrom...

Und Ogyen Trinley Dorje? Ist er nun ein Spion der Chinesen? Meiner Meinung zeigt diese sogenannte Affäre, wie effektiv gezielte Kampagnen sein können. Alles, was sich im Dunstkreis Tibets abspielt, ist interessant für die chinesischen Geheimdienste und alles im Umfeld der Religion interessiert sowohl China als auch Indien. Spannend wäre hier eine Analyse des Sicherheitsdienstes des Dalai Lama, seine personellen und technischen Möglichkeiten, seine Verbindungen zu anderen Geheimdiensten usw. Und im Kontext wäre zu fragen: Was macht der Tongyi Zhanxian Gongzhuobu in Europa bzw. in Deutschland? „Mr. Sita“, wie es manchmal so nett formuliert wird, ist doch sicherlich noch aktiv. Und auch die Inder werden sich sowohl die Tibetaner in Deutschland als auch die hiesigen chinesischen Operationen gegen sie genau betrachten.

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