Dienstag, 9. Oktober 2012

Huawei, ZTE und der Mossad

Ich habe es also getan und mir den "Investigative Report on the U.S. National Security Issues Posed by Chinese Telecommunications Companies Huawei and ZTE" reingezogen. Und zusätzlich mir noch mal die Vorgängerberichte aus den Untiefen der Festplatten hervorgeholt. Vieles in dem aktuellen Report ist ja ohnehin schon zigmal an anderer Stelle und in anderen Ländern durchgekaut worden. Was soll man dazu sagen? Natürlich traue ich den Chinesen allerhand Spionage und engagierte "Marktbeobachtung" zu - so wie es auch andere Staaten betreiben. Das ist das Spiel.

Aber diese Geschichte mit der Gründung von Huawei durch den bösen chinesischen Militär, der ja schon damals usw. usf. Das ist allerdings ein absurdes Theater.


So, was ist das nun Schönes? Das ist ein Auszug aus einer Website, die es nicht mehr gibt. Es handelte sich um  ECtel, ein isaelische Firma mit diesem Profil: "ECtel (NASDAQ: ECTX) is a leading global provider of Integrated Revenue Management® (IRM®) solutions for communications service providers."

In Israel gibt es eine beeindruckende Ansammlung von Firmen im Bereich IT, Kommunikation, Server usw., die von Leuten gegründet worden sind oder betrieben werden, die einen geheimdienstlichen Hintergrund haben - womit ich kein weiteres Problem habe. Auch bei ECtel war dies der Fall: Zu Yair Cohen, "Chairman of the Board", hiess es damals u.a.:

"Mr. Cohen served as Brigadier General of Unit 8200, the central military intelligence unit of the Israeli Defense Forces."

Und auch Sami Totah kann in diesem Zusammenhang genannt werden. Oder Talia Livni: " she served as head of the Human Resources Division and Senior Deputy Legal Advisor for Israel’s Defense Ministry, and Legal Advisor for RAFAEL Israel Armament Development Authority Ltd."

Usw. usf.

 Zu ECtels Aktivitäten kann vielleicht dieses Zitat als ausreichend herhalten:

"The Israeli company, ECtel has announced that a major USA based wireless carrier has ordered its new lawful interception solution for packet data networks. ... ECtel's flexible X-Probe PD solution was designed to help service providers comply with new Lawful Interception regulations for data networks monitoring. Benefiting from ECtel's decade of Lawful Interception experience and profound technological expertise, the X-Probe solution is powerful, scalable, and comprehensively addresses the full range of lawful interception challenges..." 
http://www.prnewswire.co.uk/news-releases/eci-telecoms-fully-owned-subsidiary-ectel-to-supply-its-trp-360-quality-of-service-solution-qualiview-to-deutsche-telekom-156621375.html

Mehr Details, Zahlen usw. kann man z. B. beim CBOE (Chicago Board Options Exchange) recherchieren, wenn man möchte.
 
Warum wurmt mich das alles?? ECtel war sozusagen Bestandteil von ECI Telecom, eben auch einer israelischen Firma. Und nun kommt eigentlich das kleine, aber feine Detail: Man nehme den braven "Behördenspiegel" vom Juni 2012, schlage die Seite 26 auf und lese dort verwundert: Das Deutsche Forschungsnetz hat einen Relaunch des Wissenschaftsnetzes X-Win vor. "Bis Ende 2012 werden sämtliche Glasfaserverbindungen im X-Win mit modernster Terabit-Technologie ausgestattet." Und wer hat den Zuschlag bekommen? Die israelische Firma ECI Telecom. Und wer durfte nicht mitspielen? Huawei. Aus Sicherheitsgründen.

Man darf sich getrost fragen: Was soll dieser Bullshit? Man könnte mal das FBI fragen, wie es mit israelischer Spionage in den USA bestellt ist. Und wie es funktioniert. Ich habe hier ein paar Filmchen, Hauptdarsteller sind einige israelische "Studenten", die doch etwas zu neugierig waren. Und wer sich mit der Materie näher beschäftigt, kennt diese Mailboxen, die überall zum Einsatz kommen und die manche Leute aus bestimmten Ländern besonders gerne administrieren. Eigentlich wird jedes Jahr erneut vor Mossad und Co. gewarnt und das zu Recht. Siehe z. B. hier:

http://www.counterpunch.org/2009/03/12/israeli-spying-in-the-united-states/

Am Deutschen Forschungsnetz hängen weit über 2 Millionen Studenten und Wissenschaftler und wer dort administriert und herumschraubt, der hat auch Zugriff auf die Daten. Dort wird Spionage stattfinden und  offenbar ist man hierzulande mal wieder so dumm und naiv und treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus.

Wenn ich die Zeit und das Geld dafür bekäme, dann könnte ich anhand von zahlreichen abgespeicherten Unterlagen, Websites, Protokollen, Registern, Adressen usw. zeigen, wie sehr israelische Firmen und Personen mit ihren Geheimdiensten verknüpft sind. Allein die Visualisierung der Websiteverbindungen von ECI Telecom spricht für sich. Ich hatte übrigens vor Jahren bei den Recherchen zu meiner Dissertation die Deutsche Telekom mehrfach angeschrieben und gefragt, wie sie zum Einsatz israelischer Spyware stehen. Die Antwort steht bis heute aus. Der Israeli, der hinter dem von der Dt. Telekom (damals??) eingesetzten Produkt steht, lässt sich ebenfalls in Verbindung zu ECI Telecom bringen.

Insofern ist diese ganze Geschichte um Huawei doch recht unehrlich und geht mir ziemlich auf den Geist!