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Renault und die bösen Chinesen

Selbst die Kuwait News Agency erwähnt heute einen gewissen Herrn Alexander Eisvogel aus Köln, der jetzt doch noch mal energisch im Interview auf die Gefahren hingewiesen haben will, die deutschen Geschäftsleuten u.a. in China drohen * gähn * Sind das wirklich neue Erkenntnisse? Sind diese Warnungen notwendig und wer ab dem gehobenen Management aufwärts bekommt darüber noch Herzklopfen? Statt öder Warnungen wäre es zunächst besser, den in Sachen Spionageabwehr langweiligen und inhaltlich teilweise falschen oder veralteten Jahresbericht des Bundesamt für Verfassungsschutz einer gründlichen Frischzellenkur zu unterziehen, meinetwegen flankiert von tagesaktuellen und anspruchsvollen Tipps, Hinweisen und Analysen auf der Website. Aber das werde ich auch dieses Jahr nicht erleben. Ein eklatanter Mangel ist die klassische Fokussierung auf die alten, bekannten Risiken, wie sie die deutschen Behörden im Kalten Krieg erfahren haben. Das heisst im Umkehrschluss: Dringend notwendig wäre eine Sens...

Der chinesische Geheimdienst...

.... interessiert mich ebenso wie diverse weitere asiatische Geheimdienste. Insofern sauge ich begierig alles auf, was ich dazu finden oder beobachten kann oder zu beobachten glaube. Ich bin mir auch nicht zu schade, gewisse Objekte näher zu betrachten. Irgendwann wird mal halt zum Freak, so ist das * lach * Das große Problem bleibt aber: Was ist daran wahr und was ist pure Einbildung?? Ist es von Bedeutung, wenn ich einen bestimmten Händler für chinesische Kunst häufig in einem bestimmten Restaurant mit – nun ja: Chinesen sehe? Ist es falsch, wenn ich gleich an die Verwicklungen von Geheimdiensten in den internationalen Kunsthandel denke? Und was ist mit dem chinesischen Elektroladen, vor dem eine chinesische Diplomatenschüssel steht (ich bin dort vorbei getigert, nachdem ich die Visitenkarte des Ladens in einem chinesischen Restaurant gefunden hatte)? Und was treiben Chinesen und Leute aus Libyen unter einem Dach? Habe ich Chinesen auf dem nächtlichen, ostigen Parkplatz hinter der...

Lost and found

Black Operations, „nasse Angelegenheiten“ usw. sind in jeder Hinsicht besonders spannend. Es ist allerdings schwierig, in diesem Bereich zu recherchieren. Etwaige Zeugen sind entweder verschwunden, tot oder wollen nicht reden. Man ist also beschäftigt mit viel Frickelarbeit und Gesuche. Kann aber Spass machen. Findet ein name dropping statt, dann ist es heikel, diese Namen ohne weiteres zu verwenden. Das bedeutet: Intensives Gegenchecken und Prüfen auf Plausibilität hin. Manche Namen werden nur in Teilen wiedergegeben oder gleich falsch geschrieben. Es besteht die Gefahr, dass man nur das Fragment eines Namens verwertet oder aber dem kompletten Namen aus Unkenntnis noch einen weiteren hinzudichtet. Beispiel: Lo Ping, ein Doppelagent, der sowohl für den taiwanesischen als auch den chinesischen Geheimdienst gearbeitet hat und seit ein paar Tagen eingebuchtet worden ist. Allerdings hat er für drei Jahre Zulieferung an die Chinesen nur ca. 40.000 US $ bekommen – das ist nicht besonders vie...

HIROS und der BND

Seltsam: Warum wird gerade jetzt so getan, als wären HIROS, die Rolle des BND usw. so neu und unbekannt? Irgendwie kam mir das Kürzel HIROS bekannt vor. Ich fand dazu nicht nur auf meiner Platte, sondern auch immer noch im Netz folgendes zu lesen - von mir komplett hier hinein kopiert (Quelle:  http://secretdefense.blogs.liberation.fr/defense/2009/11/les-allemands-croientils-encore-%C3%A0-leurope-spatiale-.html): 05/11/2009 Les Allemands croient-ils encore à l'Europe spatiale militaire? En Europe, tout semblait clair en matière d'imagerie spatiale militaire : aux Français, l'observation optique (Spot, Hélios..) et aux Allemands, l'observation radar, avec Sar-Lupe. Ces deux techniques complémentaires devant être mises en commun au sein de Musis  , un programme européen associant l'Italie (Cosmo SkyMed), ainsi que la Belgique, l'Espagne et la Grèce. Patatras ! On apprend que l'A...

Quellenführung in islamistischen Organisationen

Ich blättere mit Interesse in einer Publikation aus dem Jahre 2005. Sie stammt aus dem Umfeld FBI und ähnlichen Behörden und ist als "For Official Use Only/ Law Enforcement Sensitive" eingestuft. Die Autoren sind - nach Angaben der Publikation - Psychologen. Es geht um die psychologischen Rahmenbedingungen, unter denen die Gewinnung und Führung von Quellen innerhalb islamistischer Terrororganisationen zu betrachten und vor allem zu gestalten ist. Da ich auch hier voll und ganz den deutschen Sicherheitsbehörden vertraue, gehe ich davon aus, dass diese Publikation bereits seit 2005 ausgiebig hierzulande besprochen und unter heimischen Kriterien verarbeitet worden ist. * lach * Speziell für den islamistischen Bereich sind sicherlich die Einschätzungen zur Zugänglichkeit einer Zielperson von Interesse. Allerdings greifen hier einige Argumente meiner Meinung nach zu kurz, so z. B. die Betonung der Verschwörungstheorien im Mittleren Osten, d.h. hier die besondere Anfälligkeit vo...

Chinas 5. Kolonne?

Ich frage mich, ob die deutsche Spionageabwehr in solchen Kategorien denken mag... Zumindest war ich - als bekennender Paranoiker - sofort misstrauisch, als ich von einer Person chinesischer Herkunft erfuhr (ihren Namen verbreite ich hier nicht), die im Sicherheitscenter eines internationalen Konsortiums von Netzbetreibern arbeitet. Das Stichwort hier lautet: Kritische Infrastrukturen. In diesem Sicherheitscenter wird die Belastung durch Energieströme beobachtet. Das bedeutet also, dass an entscheidender Position eine Person aus einem Land arbeitet, dessen Interesse an diesen Infrastrukturen in den letzten Jahren einen festen Platz in der sicherheitspolitischen Agenda erhalten hat. Das Wissen um solche technischen Strukturen erleichtert auch den etwaigen Zugang über Schnittstellen zum Internet. Ich habe gerade keine Lust, die diversen Attacken auf solche Strukturen aufzuzählen, die man den Chinesen in die Schuhe schiebt. Dazu müsste man auch noch die besondere Rolle der chinesischen ...

Wie lernfähig sind wir?

Unter diesem Titel las ich einen Text in der Umweltzeitung "Der Rabe Ralf" (Dezember 2010/Januar 2011, S. 26 f.). Das ist eine Zeitung, die mittlerweile einige andere Zeitungen dieser Art überlebt hat und die ich immer gerne lese, um diverse Infos zu Aktivismus, Genpolitik, Atomkraft usw. zu erhalten. In dem genannten Text von Davide Brocchi geht es u.a. um die Kunst der Verdrängung von offensichtlich sich anbahnenden Katastrophen. Bspw. wird der Zeitraum kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges beschrieben. William L. Shirer wird vom 10.08.1939 zitiert und dieser zitiert wiederum das Berliner Bildungsblatt B.Z., das unter dem Titel "Polen? Achtung" folgendes schreibt: "Antwort an Polen, den Amokläufer gegen Frieden und Recht in Europa...." Man kann also festhalten, dass bei einigen Dingen Zuverlässigkeit und Kontinuität herrscht. Die B.Z. zumindest hat sich ihr Niveau offenbar über diese unruhigen Zeiten hinweg bewahren können. Wichtiger als die B.Z. sind a...

Einfach mal den Fachmann fragen

In der heutigen Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung (11./12.12.2010) wird auf S. 23 mal wieder über Wikileaks nachgedacht. Leyendecker, den ich sehr schätze, schreibt da u.a. über bei großen Redaktionen angestellte Rechercheure, die "jenseits von Google Interessantes aus dem Netz fischen." Im Fall des hier gemeinten Artikels "Die Systemfrage" haben diese Rechercheure - um deren Job ich sie beneide, das muss ich zugeben - allerdings weder diesseits noch jenseits von Google recherchiert. Sonst hätten sie nicht von SIMSI, sondern natürlich von SISMI geschrieben: Servizio per le Informazioni e la Sicurezza Militare. Das und nichts anderes ist der italienische Militärgeheimdienst. Übrigens eine interessante Struktur, wenn man sich für Eskapaden im Geheimdienstmilieu interessiert. Aber was solls. Ansonsten ist das ein sehr lesenswerter Artikel. In der gleichen Ausgabe ist übrigens auch ein Interview mit Viktor Wekselberg auf S. 27. Es geht wahrscheinlich am Inter...

Civil Disturbance

Es ist irgendwie lustig und erkenntnisreich, die verschiedenen Anleitungen sowohl zur Aufstandsbekämpfung als auch zum Widerstand gegen fremde Besatzer zu lesen und zu vergleichen. Insgesamt kann man festhalten: Es gibt keine oder nur kaum qualitative Unterschiede - lernen kann man aus beiden Kategorien, je nach Geschmack. Ich blättere derzeit in einem U.S. Army FM herum (3-19.15), Titel: "Civil Disturbance Operations". Stammt aus dem Jahre 2005. Am spaßigsten finde ich eine Einschätzung, die ich als Beleg für das unverdrossene Sendungsbewusstsein der USA interpretiere: "Today, United States (US) forces are deployed on peacekeeping, peace enforcement, and humanitarian assistance operations worldwide. During these operations, US forces are often faced with unruly and violent crowds intent on disrupting peace and the ability of US forces to maintain peace." Logisch: Alle Personen, die sich gegen eine Besatzung durch die USA zur Wehr setzen, sind böse. In ander...

Kritische Infrastrukturen

Eine Liste derartiger Infrastrukturen befindet sich in den von Wikileaks veröffentlichten Dokumenten. Ich denke, dass die dort genannten Firmen, Bauten, Konstruktionen - eben Infrastrukturen viel intensiver hinsichtlich ihrer Kooperation mit den USA betrachtet werden können. Zumindest sofern das von Interesse sein sollte. Das heisst, dass einzelne der dort genannten Firmen nur und ausschliesslich für US-Interessen relevant sind, weniger aber für die Partnerstaaten, wo sie sich befinden. So wird - falsch geschrieben - genannt: "Germany: Critical to gas detection capability Junghans Fienwerktechnik Schramberg." Also Junghans Feinwerktechnik. Dazu fiel mir auf, dass die "JUNGHANS FEINWERKTECHNIK GMBH" in der folgenden Liste geführt wird: "Agencies Holding Contracts Worth More than $25,000 with the Department of Defense,FY 2008". Da gibt es noch hunderte weiterer, auch deutscher Firmen. Also: Ich finde das spannend!

Wikileaks usw.

Ich möchte in aller Bescheidenheit auf mein Posting verweisen, in dem ich diese langweilige Laberrunde bei Anne Will zu Wikileaks thematisiert hatte. In diesem Zusammenhang hatte ich auf den - im Zusammenhang mit dem vermeintlichen FDP-Spitzel -  Begriff des Parteiagenten verwiesen. Und endlich haben es nun auch andere hochwichtige Medien wie Focus und Co. geschafft, diese unglaubliche Erkenntnis in ihre Berichterstattung aufzunehmen. Ich schreibe das den aufmerksamen Blog-Agenten zu, die regelmäßig bestimmte Blogs durchsuchen - so wie ich es natürlich auch praktiziere. Und der damalige Artikel in der taz hat es wirklich verdient, besondere Erwähnung zu finden. Siehe also hier: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/im-visier-des-gegners/ Und was Julian Assange und Interpol angeht: Wer tatsächlich glaubt, dass Interpol nach ihm ausschliesslich wegen der hinlänglich bekannten (und ernsten) Vergewaltigungsvorwürfe fahndet, der ist einfach naiv. Wieviele Vergewaltigu...

Schreddern macht Spass

Mit zumindest bereitet es ein grosses Vergnügen, liegt wahrscheinlich an meiner Paranoia. Es gibt da interessante Tricks, Sicherheitsstufen, getrennte Entsorgung usw. Ein Journalist erzählte mir einmal, man habe in der Redaktion keinen Cross-Cut, lediglich Streifen.... Ist das zu glauben? Leider ja! Ich hatte vor geraumer Zeit am Haus der Deutschen Bischofskonferenz regelmäßig, an ganz bestimmten Tagen beobachten können, dass dort eine ungesicherte, prall gefüllte, blaue Altpapiertonne zur Abholung abgestellt wurde.  Und hätte ich dort hineingesehen - was ich natürlich niemals gemacht habe! - , hätte ich sicher Kontoauszüge, vertrauliche Schreiben usw. finden können. So ging es Woche für Woche. Dann hatte ich ein Einsehen und es den Bischöfen mitgeteilt. Irgendwie hatte ich auch gehofft, dass sie mich als Referenten für eine Inhouse-Schulung zum Thema "Christentum und Dumpster Diving" buchen, aber leider wurde daraus nichts. So, und heute mittag sah ich einen LKW von ...

Your time is running out...

Es war eine lustige Sitzung nach dem heutigen Tatort: Wichtige Politiker und andere Gestalten laberten zum Teil dummes Zeugs bei Anne Will über Wikileaks. Auffällig war sofort der krampfhafte Versuch, die Autoren der interessanten US-Berichte als dumme und kleine Botschaftsangestellte darzustellen. Das ist zunächst einmal die lächerliche Arroganz der vermeintlich Mächtigen, die offenbar die Ansicht vertreten, dass nur sie, die sich durch Harvard usw. hindurchgeschummelt haben, Hüter der Wahrheit und des Wissens sind. Lachhaft: Ich erinnere mich an diverse unausgereifte Frage von höheren Botschaftsvertretern "unter vier Augen". Naja, was solls. Es stimmt schlichtweg auch nicht, was Niebel und Konsorten sichtlich gereizt verbreitet haben: Es sind sehr wohl auch höherrangige Mitarbeiter unter den Autoren. Da muss man eben mal genau hinsehen und nicht alles glauben, was der Referent hastig vor der Sendung reinreicht. Und man muss natürlich auch eine gute Datenbank haben, um die...

Intelligence for human rights? Private Intelligence Structures in Human Rights Affairs

Under this heading I actually published a new essay about a special intelligence subject. You can read it here: Intelligence for human rights? Private Intelligence Structures in Human Rights Affairs, in: Sicherheit und Frieden (S+F), Ausgabe 3-2010, S. 161-168. ( http://www.security-and-peace.de/aktuell.htm#5 ) Abstract: The violation of human rights is a serious crime. Information about it are difficult to obtain and to verify. State intelligence agencies deal with this task only according to instructions of their government and therefore they often ignore or tolerate this breach of international law. Non-state actors, however, can search and document without regard to nation-states. At the present time it appears that most of the necessary information can be acquired by private researchers: Satellite photos, videos about the conflicts, databases, sources on the ground: Private actors can use them for litigable documentary and short campaigns. Commercial private intelligen...